Brandungen – die Entstehung der Sprache aus dem Wasser

Unterwasser: Ort der Schrift, nicht der Stimme

Ein Künstler*innen Trio befasst sich mit der Bücherversenkung im Jahr 1934 in Ebensee.

Änderungen vorbehalten
Brandungen
© SalomeVrbadeAlmeida
Mitwirkende

Ana de Almeida, Jakub Vrba, Christian Wimplinger (Projektverantwortliche)

Simone Barlian (Programmleitung Bildende Kunst)
Teresa Kranawetter (Assistenz Visual Arts)

Wann
Juli 2024

Über das Projekt

Die Zerstörung von Büchern und Bibliotheken wird historisch jeher mit Feuer assoziiert – einer destruktiven Kraft. Im Falle der Bücherversenkung aus dem Jahr 1934 in Ebensee vollzieht sich ein Wechsel dieses Kräftegewichts vom Feuer hin zum Wasser. Die versenkten Bücher wurden wieder ans Ufer getrieben und mussten erneut versenkt werden. Dadurch wurde ein Kreislauf in Gang gesetzt, der die Bücher vorübergehend verstummen ließ und auch zerstörte, sie aber in ihrer deformierten Form konservierte und wieder an ihren Ursprungsort zurückkehren ließ.

Das Künstler*innen Trio erarbeitet im gemeinsamen Austausch ihrer Kompetenzen, zu denen u.a. Bilder, Texte und Klänge zählen, einen Installations-Essay – einen diskursiven Apparat, der als Konstellation verschiedener Kunstwerke, Dokumente und Artefakte konzipiert ist und auf multidirektionale Weise kommuniziert. Ausgehend von der versunkenen Bibliothek im Traunsee wird den Besucher*innen ermöglicht, sich durch den Ausstellungsraum zu navigieren und gleichzeitig die Diskursivität des fluiden Austauschs der Zeichen zu beobachten, die einzeln für sich betrachtet nichts als Trümmer darstellen und sich erst durch Auseinandersetzung mit der poiesis erschließen. Der gesamte kreative Prozess findet auf einem Floß statt, das vom Wasserfluss des Traunsees getragen sein wird und wird somit um eine partizipative Dimension erweitert.

In der zweiten Phase des Projekts entstehen aus dem gesammelten Material, das zuvor in Harz getaucht wurde, skulpturähnliche Strukturen, die in eine großflächige Rauminstallation übergehen.