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Das Leben der Dinge. Geraubt – verschleppt – gerettet

Die Reise der Bilder - Lauffen
31/05/24
Altes Marktrichterhaus Lauffen
Marktstrasse 19, 4820 Bad Ischl
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Eintritt frei

Familien
Barrierefrei
Schulen
Onlineveranstaltung
Reise der Bilder LentosLinz Bilderdepot (c) maschekS
© maschekS

Beschreibung

Die Ausstellung Das Leben der Dinge verhandelt anhand zeitgenössischer künstlerischer Positionen das Schicksal von Kunstwerken und Artefakten zwischen Raub, Verschleppung, Restitution und Rekonstruktion. Das Spektrum der gezeigten künstlerischen Positionen reicht von der Auseinandersetzung mit kolonialem Raub und teils fragwürdiger Sammeltätigkeit, staatlich geplantem Kunstraub und Enteignungen, bis hin zum kulturellen Genozid durch Diebstahl und Vernichtung von Kulturgütern. Der Fokus der Ausstellung konzentriert sich bewusst auf den immateriellen Wert von Objekten, den Erinnerungen und Geschichte(n), die sich in diese eingeschrieben haben. Als Schaffende von Werken sind Künstler*innen essenziell mit Objekten und deren Bedeutungszusammenhängen verbunden und für deren (Miss-)Verhältnisse sensibilisiert. So geben Künstler*innen Institutionen auch Impulse zu neuen Strategien, Verantwortung zwischen Restitution und Bewahrung des Kulturerbes der Menschheit wahrzunehmen. Mit Said Baalbaki, Hera Büyüktaşçıyan, CATPC / Renzo Martens, Ines Doujak, Assaf Hinden, Moussa Kone, Oliver Laric, Markus Proschek, Anja Ronacher, Dierk Schmidt, Philip Topolovac u.a.

Eine exemplarische Präsentation von Gemälden, die im Zweiten Weltkrieg im Salzkammergut gesammelt, eingelagert, geraubt, „arisiert“, verkauft, zwangsverkauft, erpresst, verschoben und gerettet wurden.

Das Salzkammergut war während des Zweiten Weltkriegs wie keine andere Region in Österreich Umschlagplatz und Rettungsort für Kunstwerke, darunter Masterpieces der europäischen Kunstgeschichte. Adolf Hitler ließ für sein geplantes Linzer Führermuseum im Springerstollen im Salzbergwerk Altaussee einlagern. Bedeutende österreichische Museen und zahlreiche Kunsthändler*innen nutzen Villen und Stollen als temporäre Lager- und Schutzorte. Auch Werke aus dem 1944 zerstörten italienischen Benediktinerkloster Monte Cassino wurden in das Salzkammergut transferiert.

Inhaltlicher Ausgangspunkt der Ausstellung im Lentos Kunstmuseum Linz sind die Kunstlager in St. Agatha, Bad Aussee, Altausee und Bad Ischl/Lauffen sowie die vor Ort handelnden Personen. Die späteren Wege der Kunstwerke in die ganze Welt stellen die Fortsetzung der „Reise“ dar.

Im Kammerhofmuseum Bad Aussee werden Leben und Wirken des deutschen Kunsthändlers Wolfgang Gurlitt und seiner jüdischen Geschäftspartnerin Lilly Christiansen – beide lebten ab 1944 überwiegend in Bad Aussee – in einer Ausstellung behandelt.

In Lauffen wird anhand von Werken und Installationen zeitgenössischer Künstler*innen der systematische Kunstraub thematisiert, der seit der Antike ein bekanntes Phänomen und ein Mittel zur Legitimation kultureller Dominanz darstellt. Das Spektrum der gezeigten künstlerischen Positionen reicht von der Auseinandersetzung mit kolonialem Raub, staatlich geplanten Enteignungen im Dritten Reich bis zum kulturellen Genozid durch Verschleppung und Vernichtung von identitätsstiftenden Kulturgütern.

Zwei Katalogpublikationen werden das Gesamtprojekt begleiten.

Mitwirkende
Projektleiter*innen: Elisabeth Nowak-Thaller (Lentos Kunstmuseum Linz)
Birgit Schwarz (Kunsthistorikerin, Expertin NS-Kunstpolitik)
Kuration Lauffen: Markus Proschek, Hemma Schmutz
Projektträger: Lentos Linz
Projektleitung Salzkammergut 2024: Lisa Neuhuber / Martina RothschädlDrei unterschiedliche Kunstausstellungen der besonderen Art an drei Orten: Während des 2. Weltkriegs nutzen Hitler und die bedeutendsten österreichischen Museen und Kunsthändler*innen das Salzkammergut, um Meisterwerke der europäischen Kunstgeschichte in Sicherheit zu bringen bzw. Museumsbestände vor Zerstörung zu schützen.
Das Lentos thematisiert in „Die Reise der Bilder“ neben Hitlers geplantem „Führermuseum Linz“ und den geheimen Bergungen auch die temporären Kunstlager in St. Agatha, Bad Aussee, Altaussee und Bad Ischl/Lauffen. Im Kammerhofmuseum Bad Aussee werden Leben und Wirken des Berliner Kunsthändlers Wolfgang Gurlitt und seiner jüdischen Geschäftspartnerin Lilly Christiansen, die ab 1940 in Bad Aussee lebten, behandelt. Und in Lauffen wird anhand von Werken und Installationen zeitgenössischer Künstler*innen der systematische Kunstraub thematisiert, der seit der Antike ein bekanntes Phänomen und ein Mittel zur Legitimation kultureller Dominanz darstellt.

Mitwirkende

Lentos Kunstmuseum Linz (Projektträger)
Elisabeth Nowak-Thaller (Projektleitung / Kuratorin, Lentos)
Birgit Schwarz (Expertin NS-Kunstpolitik, Gastkuratorin, Lentos)
Markus Proschek (Kurator Lauffen)
Hemma Schmutz (Direktorin Museen der Stadt Linz, Kuratorin Lauffen)
Lisa Neuhuber/ Martina Rothschädl (Programmleitung Salzkammergut 2024)

Programmlinien
Macht und Tradition, Kultur im Fluss

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