Zwischen den Zeiten und Künsten

Die Wittgensteins - rund um die Villa Toscana

2024 soll die Villa Toscana wieder zu einem Ort erwachen, an dem die „guten Menschen“ der Vergangenheit auf „gute Menschen“ der Gegenwart treffen, sich an ihnen reiben und inspirieren lassen – ein Ort der Ausstellungen, Performances und Salons. Ein Netzwerknotenpunkt für Kunst und Wissenschaft, Geschichte und Gegenwart.

Änderungen vorbehalten
Zwischen den Zeiten und Künsten
Mitwirkende

Markus Spiegelfeld (Projektträger)
Patricia Spiegelfeld (Kuratorin)
Stefan Kutzenberger (Kurator)

Simone Barlian (Programmleitung Bildende Kunst)
Teresa Kranawetter (Assistenz)

Über das Projekt

Die Villa Toscana rund um Margarete Stonborough-Wittgenstein – ein Kreativ- zentrum Kunst und Wissenschaft / Geschichte und Gegenwart

1913 wurde die gesamte Halbinsel Toscana samt Park und großer und kleiner Villa von Margarete Stonborough-Wittgenstein, der Schwester des Philosophen Ludwig Wittgenstein, erworben.

Man traf sich jeden Sommer zu zahlreichen kreativen Zusammenkünften, häuslichen Aufführungen von oftmals selbstgeschriebenen Theaterstücken, regem Austausch von Lektüreerfahrungen, Ausstellungen von Kunstwerken und musikalischen und tänzerischen Darbietungen. Ludwig Wittgenstein sagte einmal: „Ich bin ein Sammler von guten Menschen.“ Und vernetzte damit die kleine Großstadt am Traunsee Gmunden mit Wien, wo in Salons und Kaffeehäusern Intellektuelle gemeinsame Ideen und Werte hochhielten und sich mit einer Elite der Wirtschaft und der Wissenschaft mischten. Die Errungenschaften der Moderne konnten sich damit innerhalb kürzester Zeit in allen Lebensbereichen von Kunst bis Rechtsprechung verbreiten und dem angeschlagenen Habsburgerreich ein letztes Mal ein großartiges Aufbäumen bescheren.

Mit dem Aufkommen der Nationalismen und den immer stärkeren antisemitischen Tendenzen entfremdeten sich die Intellektuellen von Teilen der Gesellschaft, bis sich dieses dichte Netzwerk endgültig durch den Nationalsozialismus auflöste. 

2024 soll die Villa Toscana wieder zu einem Ort erwachen, an dem diese „guten Menschen“ der Vergangenheit auf „gute Menschen“ der Gegenwart treffen, sich an ihnen reiben und inspirieren lassen – ein Ort der Ausstellung, Performances und der Salons.

Drei Themen und drei international bekannte Frauen mit Bezug zum Salzkammergut stehen dabei im Mittelpunkt: Grete Wiesenthal, die den Tanz revolutionierte und in die Moderne führte, Emilie Flöge, die in ihrem Kampf gegen das Mieder den Frauen die Luft zum Atmen gab, um die Befreiung der Frau voranzutreiben, und die Hausherrin, Margaret Stonborough-Wittgenstein, die durch ihre vielfältigen Begabungen aus der Villa Toscana ein Netzwerkzentrum der Moderne machte. Alle drei Frauen wurden von Gustav Klimt porträtiert, was unter anderem im „Zweiten Internationalen Klimt-Symposium“ der Klimt Foundation, veranstaltet in Kooperation mit SKG24, wissenschaftlich aufgearbeitet werden wird.