Akademie der Spiele

Staunen, Suchen, Erkennen

Eine Erkundung der Wege zwischen Wissenschaften und Künsten.

Änderungen vorbehalten
Akademie der Spiele
© G. Mair
Mitwirkende

Konrad Lorenz Forschungsstelle für Verhaltens- und Kognitionsbiologie, Universität Wien, Grünau im Almtal
Didone Frigerio (Projektleitung KLF)
Leonore Leonardy (Kuratorin)
Heiner Goebbels, Parastou Forouhar, Manuel Gorkiewicz, freitagsküche, Wirtshauslabor (Mitwirkende)

Christina Jaritsch (Programmleitung Climate Change, Gender Diversity)

Wann
September 2024

Über das Projekt

Die Akademie der Spiele in Grünau im Almtal bietet zwei einwöchige Workshops an, die von zwei renommierten Persönlichkeiten geleitet werden:

  • Parastou Forouhar, in Teheran/Iran, geborene und heute in Deutschland lebende Künstlerin und Aktivistin
  • Manuel Gorkiewicz, Künstler, der an der Akademie der bildenden Künste in Wien sein Studium der Malerei und Grafik abgeschlossen hat und an der dortigen Universität Sozialanthropologie und Philosophie studierte

Die Inspirationsquelle

Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716), der universale Geist seiner Zeit, entwickelte die Idee des Gedankenspiels. Er argumentierte, dass das Staunen und Wundern über Dinge und Prozesse essenziell für das Lernen sei und dass das Zusammenspiel mehrerer Disziplinen deren Kapazitäten erweitern kann. 

Seine Vision eines umfassenden Weltschauraums übertitelte der Gelehrte als Gedankenscherz (Drôle de pensée), obwohl es ihm damit genauso ernst war, wie mit seinen Bestrebungen zur Gründung einer Wissenschaftsakademie.

1675, der Gelehrte lebt in Paris und wohnt einer erstaunlichen Vorführung auf der Seine bei, wo eine Apparatur vorgeführt wird, die es ermöglicht, auf dem Wasser zu laufen. Aufgewühlt von diesem Spektakel läuft er nach Hause und schreibt einen enthusiastischen wie chaotischen Text, in dem er seine Vorstellungen einer Akademie der Spiele entwirft. Er ist überzeugt davon, dass dem Staunen und Wundern eine produktive Kraft innewohnt und so wünscht er sich eine populäre Ausstellung mit Kuriositäten, faszinierenden Automaten und Maschinen, mit Tierdressuren, Theateraufführungen und Feuerwerken, mit Spielen, mit Kunst- und Raritätenkabinetten, mit Glücksspielen und Lotterien. Hier nimmt die Universalwissenschaft, die Leibniz vorschwebt, eine populäre Gestalt an, hier wird deutlich, dass er einen Diskursraum für »alle Wissbegierigen« anstrebt – und diesen dienstbar machen will für die Zukunft der Wissenschaften und damit der Welt. Im Kern dieser Überlegungen gelten das Wahrnehmen und Erkennen und – eben auch das Beobachten – als Prinzipien und Voraussetzungen für kreatives Schaffen.